Zum ersten Mal seit drei Jahren fand die Generalversammlung von GebäudeKlima Schweiz (GKS) wieder vor Ort anstatt online statt. Gemeinsam mit zahlreichen Vertretern der Gebäudetechnik-Branche schaute GKS-Präsident René Schürmann in der Umweltarena in Spreitenbach zurück auf ein intensives, aber erfolgreiches Jahr. Die von GKS für die Marktstatistik erfassten Absatzzahlen zeigten 2021 vor allem bei den erneuerbaren Wärmeerzeugern wie der Wärmepumpe steil nach oben. Ein Erfolg und zugleich eine Herausforderung für Hersteller und Lieferanten. So verstärkte die grosse Nachfrage die teilweise bereits pandemiebedingt hervorgerufene Materialknappheit. Gleichzeitig erfordert der Wärmepumpen-Boom mehr entsprechend ausgebildete Fachkräfte.
Hier sei es wichtig und sinnvoll, dass GebäudeKlima Schweiz mit dem Lehrgang Fachfrau/Fachmann für Wärmesysteme weiterhin eine branchenweit einheitliche Ausbildung anbiete, so René Schürmann in seiner Begrüssung. Aber auch auf normativer und gesetzlicher Ebene stellen sich im Zuge der angestrebten Energiewende laufend neue Herausforderungen für die Schweizer Hersteller und Lieferanten der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik. Einige Beispiele zeigten sich in der angeregten Diskussion nach dem Inputreferat von Patrick Kutschera, Geschäftsführer von EnergieSchweiz. Dabei ging es um Thermische Netze sowie die Position des Bundesamtes für Energie zur Verwendung von Gas für Gebäudewärme.
GKS arbeitet an Lehrgangsreform
Im Rahmen des statutarischen Teils der GKS-Generalversammlung konnte René Schürmann drei neue Mitglieder von GebäudeKlima Schweiz begrüssen: Schmid Energy Solutions AG, Stiebel Eltron AG und Heim AG Heizsysteme. Weiter wurden Daniel Weltin für seine Arbeit im GKS-Vorstand sowie Emil Häfliger für sein Engagement in der Ausbildung verdankt. Die Mitglieder hiessen Bilanz und Erfolgsrechnung 2021 sowie Budget 2022 einstimmig gut. In einem Rückblick ging Konrad Imbach, Geschäftsleiter von GebäudeKlima Schweiz, auf einige erfolgreiche Projekte des vergangenen Jahres ein. Dazu gehören zahlreiche Merkblätter, die GKS für die Branche erarbeitet hat, Vernehmlassungen, bei denen sich der Branchenverband als Stimme der Industrie einbrachte, oder der vorgezogene Recyclingbeitrag bei Wärmepumpen, wo GKS zusammen mit der Stiftung Sens eine Branchenlösung geschaffen hat.
Im Bildungsbereich verzeichnete besonders der Lehrgang Fachfrau/Fachmann für Wärmesysteme hohe Teilnehmerzahlen. 30 Absolventen konnten die Ausbildung 2021 mit der eidgenössischen Berufsprüfung abschliessen. Trotz dieses Erfolges arbeitet GKS zurzeit an einer leichten Reform des Lehrgangs, wie Konrad Imbach in seinem Tätigkeitsprogramm für 2022 aufzeigte. Das Ziel ist, dass man noch gezielter auf die sehr unterschiedlichen Vorkenntnisse neuer Mitarbeiter eingehen und die Fachkräfte so schnell wie möglich in den Arbeitsprozess integrieren kann. Zudem engagiert sich der Verband dieses Jahr unter anderem in den Bereichen Smart Grid sowie Zulassungen von Luft-Wasser-Wärmepumpen und fokussiert weiterhin auf einen engen Austausch mit Behörden sowie Partnerverbänden wie Swissolar, Suissetec und der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz. Dieser Austausch unter Fachkollegen stand auch im Anschluss an die Generalversammlung im Rahmen eines Apéro riche im Zentrum.