BIM

Fachleute arbeiten gemeinsam am digitalen Zwilling von Gebäuden: Die Gebäudeplanung mittels BIM (Building Information Modeling) ermöglicht, alle Gebäudeinformationen digital abzubilden und am Modell gemeinsam zu planen. (© Gruner Roschi AG)

Digitale Informationen ermöglichen es, präziser und schneller zu bauen: Auf der Baustelle wird gemäss dem digitalen Gebäudemodell gebaut. Dank neuen Technologien sind Informationen rasch zur Hand und Abläufe werden optimiert. (© Hilti Schweiz AG)

Baufachleute arbeiten mit digitalen Werkzeugen: Digitale Modelle des Gebäudes werden direkt auf der Baustelle eingesetzt und Informationen in Echtzeit vernetzt. (© Hilti Schweiz AG)

Dank Virtual und Augmented Reality finden Modell und reale Immobilie zusammen: Varianten und Simulationen werden dank Virtual und Augmented Reality direkt an am realen Gebäude sichtbar. Damit sind raschere Entscheidungen möglich. (© afca.)

Digitales Scannen der Umwelt mit Drohnen: Eine Drohne scannt die Umwelt mittels 3D-Laser und übermittelt präzise digitale Vermessungsdaten direkt in die Cloud. (© Jermann Ingenieure + Geometer AG)

Ortsunabhängige Kollaboration in der Cloud: Das digitale Gebäudemodell und BIM-Daten in der Cloud ermöglichen den Fachleuten eine interdisziplinäre, ortsunabhängige Zusammenarbeit. (© fsp Architekten)

Planen mit Virtual und Augmented Reality: Die Planung erfolgt dank dem Einsatz von Virtual und Augmented Reality am Modell und erlaubt es beispielsweise, Energiesimulationen direkt darzustellen. (© afca.)

Zwei neue HSLU-Studiengänge ab Herbst 2020: «Digital Construction» & «Digital Engineering»

Ausbildung für digitale Fachleute im Bauwesen

Die Bau- und Immobilienwirtschaft befindet sich an einem entscheidenden Übergangspunkt, an dem der Einfluss der Digitalisierung deutlich zunimmt. Doch wer Gebäude digital planen, bauen und betreiben will, braucht Kompetenzen, die heute in der Praxis noch weitgehend fehlen. Das Departement Technik & Architektur der Hochschule Luzern hat das erkannt und lanciert diesen Herbst in Ergänzung zum bestehenden Angebot den komplett neuen, interdisziplinären Bachelor-Studiengang «Digital Construction».

Die Bau- und Immobilienbranche trägt mit einem stabilen Anteil von 15% wesentlich zum Schweizer Bruttoinlandprodukt bei. Mit rund 60’000 Unternehmen und über 500'000 Mitarbeitenden ist sie ein zentraler Wirtschaftszweig der Schweiz. Die Digitalisierung hat dabei seit einigen Jahren auch in dieser Branche Einzug gehalten. Die Zusammenarbeit, die Berufsbilder und die Nachfrage an Fachkräften haben sich massgeblich verändert, wobei dieser Prozess heute an einem entscheidenden Punkt steht.

Bildungsangebote aktuell ungenügend
Die Wirtschaft verzeichnet heute einen ausgesprochen grossen Bedarf an Architektinnen, Bauingenieuren und Gebäudetechnikerinnen mit digitalen Kompetenzen. Derzeit sind in der Schweiz insgesamt rund 18’000 Stellen in der Bau- und Immobilienwirtschaft unbesetzt, wie ein Bericht von Job-radar.ch vom Februar 2020 zeigt. Alleine im Bereich Building Information Modelling (BIM) fehlen aktuell rund 500 Fachleute.
Die Bauwirtschaft hat sich in der Digitalisierung über die letzten Jahre deutlich schneller entwickelt als die dazugehörende Bildungslandschaft. Für Hochschulen stellt die Transformation von etablierten Studiengängen eine Herausforderung dar. Die hohe Nachfrage nach kompetentem Nachwuchs mit digitalen Skills kann als Folge nicht befriedigt werden und es besteht akuter Bedarf für neue Wege in der Aus- und Weiterbildung.

Hochschule Luzern erfindet Bachelor-Ausbildung neu
Die Hochschule Luzern will ihre Studierenden mit ihrem Bildungsangebot darin befähigen, die digitale Transformation in der Baubranche aktiv zu gestalten und nachhaltige Gebäude zu bauen. Die Hochschule Luzern hat sich – als erste Hochschule im deutschsprachigen Raum – dazu entschieden, einen komplett neuen Bachelor-Studiengang anzubieten. Mit dem Studiengang «Digital Construction» wird den Studierenden die einzigartige Möglichkeit geboten, ein digitales sowie auch ein fachliches Kompetenzprofil zu erwerben. Der Studiengang umfasst die drei Studienrichtungen

  • Architektur (Bachelor of Arts),
  • Bauingenieurwesen (Bachelor of Science) 
  • Gebäudetechnik (Bachelor of Science)

und startet im Herbst 2020. Das neue Angebot ist eine Ergänzung zu den bestehenden Bachelor-Studiengängen Architektur, Innenarchitektur, Bauingenieurwesen und Gebäudetechnik/Energie im Fachbereich Bau.

Studiengangleitung mit hoher Praxiserfahrung
Der Hochschule Luzern ist es gelungen, Mark Baldwin und Markus Weber als Co-Studiengangleiter von «Digital Construction» zu gewinnen. Beide sind ausgewiesene Koryphäen im digitalen Planen, Bauen und Betreiben mit grosser Projekterfahrung und einem starken Bezug zu den aktuellen Bedürfnissen auf dem Markt. Mark Baldwin gilt als international renommierter Experte und Autor für BIM. Markus Weber ist Mitinitiator und Präsident von «Bauen digital Schweiz / buildingSmart Switzerland».

Sattelfest in den neuesten Technologien und Methoden
«Das Studium richtet sich an junge Menschen mit Weitblick, die sich für die Bauwirtschaft von Morgen begeistern lassen und ein ganzheitliches Denken mitbringen», erklärt Co-Studiengangleiter Markus Weber. Die Studierenden lernen in «Digital Construction» digitale Zwillinge von Gebäude zu erstellen und neueste Methoden und Technologien – wie beispielsweise BIM, parametrisches Modellieren, Internet of Things (IoT), Virtual und Augmented Reality (VR/AR) – über den gesamten Lifecycle eines Gebäudes zu nutzen.
Die Absolventinnen und Absolventen des Studiums arbeiten später in Architektur-, Bauingenieur- oder Gebäudetechnik-Unternehmen, entweder in der modellbasierten Projektabwicklung oder mit datenbasierten Dienstleistungen. Eine Anstellung in der Immobilienentwicklung, im Immobilienmanagement oder in der Bauindustrie ist ebenfalls denkbar.

Neues Bildungsangebot für die Berufe von Morgen
Die Arbeitsfelder von Ingenieurinnen und Architekten befinden sich mitten in einem rasanten Umbruch. Um die Chancen der Digitalisierung erfolgreich zu nutzen, braucht es zusätzliche Qualifikationen. Die Hochschule Luzern bietet deshalb ab Herbst 2020 neue Studiengänge an.
Neben «Digital Construction» wird ein zweiter Studiengang in «Digital Engineering» lanciert. Als datengetriebener Studiengang verbindet «Digital Engineering» eine Ingenieurausbildung mit dem
Wissen zur Gewinnung und Auswertung von digitalen Daten. Weitere Informationen zu ...

Hochschule Luzern, Departement Technik & Architektur, www.hslu.ch