Gute Planung ist die halbe Miete: Wer in der im letzten Dezember neu eröffneten Richner-Ausstellung in Solothurn über die Homepage einen Termin vereinbart, erhält deshalb zuerst einen Fragebogen. Dieser fragt nach Eckdaten wie Stilvorlieben und Raummassen sowie weiteren Präferenzen und erlaubt es den Beratern, die Kundschaft zielgerichtet durch den modernen Showroom zu führen und den Weg zum neuen Bad zu vereinfachen.
«Das Badezimmer wird heute als purer Lifestyle-Raum wahrgenommen und entsprechend eingerichtet», sagt Ilona Lupart, nationale Ausstellungsleiterin von Richner. «Deshalb hat man die Solothurner Ausstellung auch anhand unterschiedlicher Einrichtungsstile und Inspirationsquellen strukturiert. Nicht möglichst viel zu zeigen, ist dabei das Ziel, sondern mit trendigen, dem Alltag entsprechenden Produkten von namhaften Herstellern aus der Schweiz und angrenzenden Ländern eine breite Zielgruppe anzusprechen».
Inspirationsquellen auf zwei Etagen
Vor Ort treffen die Besucher im Eingangsbereich auf 6 Moodboards auf denen Produkte, Farben und Materialien zu inspirierenden Ideenquellen zusammengefügt sind. Ergänzend dazu finden sich in den drei Trendboxen die modernsten Produkte aus der Sanitär- und Plattenbranche. Sowohl die Moodboards als auch die Trendboxen werden laufend mit neuen Exponaten aktualisiert. «Dabei behalten wir immer im Auge», so Michael Glanzmann, Leiter der Ausstellung in Solothurn, «dass uns die neuen digitalen Möglichkeiten zwar vielfach unterstützen, wir mit den Kunden aber im direkten Austausch bleiben möchten - wir freuen uns, mit Menschen in Kontakt zu sein.»
Zum grossen Ganzen geht es auf der 2. Etage der Ausstellung. Dort finden sich fertig eingerichtete Badezimmer in verschiedenen Grössen, Stilrichtungen und Ausstattungen, allesamt in realitätsgetreuen Raummassen gehalten, auf dass das, was gefällt, auch im heimischen Bad noch passen dürfte. «Beim Brausebrunnen lassen sich sämtliche Brausen testen», betont der Ausstellungsleiter, «und im Bereich Duschen bietet unser Beraterteam selbst für die kniffligsten Grundrisse optimale Lösungen und findet für individuelle Ansprüche an Duschfläche und -Wände stets die besten Produkte.»
Passt Armatur zum Lavabo?
Einen zusätzlichen Live-Test ermöglichen die mobilen Armaturen und Waschbecken, die sich nach Belieben zusammenstellen lassen. Statt das entsprechende Miteinander nur computeranimiert verfügbar zu machen, will es Richner in diesem Ausstellungsbereich ins richtige Leben holen.
«Ob für Objekt-Bemusterungen oder für den privaten Gebrauch: Damit lassen sich verschiedenste Varianten mühelos durchspielen und miteinander vergleichen sowie die angedachten Badsituationen bereits vorab in Real Life kreieren» erklärt Glanzmann. «Eine Option, die Fehlplanungen vermeidet und Entscheidungen erleichtert. Ausserdem wichtig für uns: Vor lauter Bildschirmanwendungen heutzutage dürfen wir den Kunden nie aus den Augen verlieren.»
Im Vordergrund steht das möglichst realistische Erleben und einfache Entwickeln des künftigen Traumbades. Das gilt auch für den Brausen-Brunnen und die Wellness-Ecke mit Dampfbad, Sauna und Whirlwanne, welche die Ausstellung komplettieren. Am Brunnen lassen sich sowohl Handlichkeit als auch Wasserlauf und Strahlenart der Duschbrausen in echt testen und auch vergleichen.
Analog und digital
Hier wie da zugegen sind QR-Codes, welche die Kundschaft digital zu den begutachteten Produkten führen. Über die QR-Codes sind sämtliche Materiallisten inklusive Preise und Ausführungsoptionen ersichtlich sowie alle notwendigen Angaben zum jeweiligen Produkt einsehbar. Was vorher 4 bis 5 Tage dauerte, wird jetzt in höchstens 1 Tag für den Kunden erledigt.
Noch einen Schritt weiter geht der «Tilefinder» im Kompetenzbereich Platten. In dieser Eigenentwicklung von Richner lassen sich Platten nach Anwendungsbereich, Optik, Farbe, Budget und Format finden, in einer 360-Grad-Badvisualisierung ein erstes Mal anschauen und anschliessend, sofern in den Ausstellungen ausgestellt, prüfen.
Einzigartig ist der in Solothurn erstmalig installierte «Tileconfigurator». Dank ihm lassen sich eine grosse Anzahl Platten im Handumdrehen über einen Monitor in einem realitätsgetreuen Raum visualisieren sowie über einen Touchscreen weitere Formate oder Farben in verschiedenen Verlegearten darstellen. Auch die Fugenfarbe kann einfach ausgewählt werden. Durch diese verschiedenen Möglichkeiten sind der Kreativität der Kunden fast keine Grenzen gesetzt.
Die Kombination zwischen «digital» und «analog» eröffnet den Kunden neue Möglichkeiten, die sie in ihren Entscheidungsprozessen unterstützen sollen. Laut Ilona Lupart arbeitet man intern bereits an der Entwicklung von weiteren intelligenten Lösungen, die neben dem vereinfachten Entscheidungsprozess auch den Informationsaustausch zwischen allen Akteuren erleichtern soll.
Von der Theorie in die Praxis
Wurden alle für das Wunschbad relevanten Ausstellungsbereiche besucht, geht es an einen Beratungstisch mit Bildschirm. Hier sehen die Kunden das vorgängig Ausgewählte und Zusammengestellte in einer 3D-Visualisierung zum ersten Mal im Zusammenspiel. «Entspricht es ihren Vorstellungen, erhalten sie die Visualisierung ausgedruckt, treten den Heimweg also mit dem neuen Bad in der Hand an», freut sich Glanzmann. «Die Kunden wissen, wenn sie bei uns rausgehen: ‘Das ist das, was mir gefällt!’ Über einen per E-Mail verschickten Zugangslink können sie zudem zu Hause alles noch einmal anschauen und bei Bedarf per Kommentar Änderungswünsche anbringen, die dann von unseren Beratern vorgenommen werden. So kann dem künftigen Bad - lückenlos dokumentiert - ohne weitere Ausstellungsbesuche der Feinschliff verpasst werden.»
Der Installationspartner kann derweil mit sämtlichen notwendigen Apparatelisten sowie ebenfalls mit der 3D-Visualisierung ausgestattet werden, und er kann, sobald von den Auftraggebern das definitive OK kommt, mit seiner Arbeit loslegen. Beides kommt auch Grossprojekten zugute. Ob zur Veranschaulichung verschiedener Stilrichtungen und Raummasse für die späteren Mieter respektive Eigentümer oder als Entscheidungshilfe für die Bauherrschaft, mit 3D-Visuals lassen sich alle Optionen noch einmal durchspielen und nebeneinanderstellen. Die Installationsinformationen in kompakter Form wiederum sorgen für mehr Übersicht.
Der vollständige Beitrag ist in HK-GT 02/23 erschienen