Smartes Wohnen ist zurzeit in aller Munde. Es soll unseren Alltag komfortabler und sicherer machen. So ging das Thema Smarthome auch an der IFA 2020 Special Edition nicht spurlos vorbei. Licht-, Jalousie- und Heizungssteuerung sowie Geräte für die Küche und zur Verbesserung der Luftqualität sind dabei Trends, die sich abzuzeichnen scheinen. Verschiedene Hersteller wie Apple, Google, LG und Schneider Electric bieten Smarthome-Systeme an. Dazu gibt es bei vielen Anbietern eine App, mit der alle vernetzten Geräte eines Smarthome-Systems kontrolliert werden können.
Mit Siri das Apple HomeKit steuern
Als Hub für das Apple HomeKit kann beispielsweise ein iPhone oder iPad dienen, auf dem mindestens iOS 10 ausgeführt wird. Angeschlossene Devices können über die Home App gesteuert werden. Die App kann laut Netatmo (www.netatmo.com) manuell oder über die Sprachsteuerung Siri bedient werden. Die einzige Voraussetzung für die Verwendung der Sprachsteuerung sei ein iPhone oder iPad mit der neuesten Version von iOS, ein HomePod, eine Apple Watch mit der neuesten Version von Watch OS oder ein Apple-TV der neuesten Generation.
Im Apple HomeKit könnten auch Produkte anderer Hersteller implementiert werden. Hier sollte auf ein Symbol für die Kompatibilität geachtet werden: «Works with Apple HomeKit.» Zu den Herstellern, die mit HomeKit kompatible Smarthome-Produkte anbieten, gehören u. a. Phillips, Netatmo, Fibaro, Tado, Elgato, Logitech, Koogeek etc. Zu Apples Smarthome-Portfolio gehören gemäss der Apple-Website u. a. Alarmanlagen, Kameras, Lichter und Glühbirnen, Rasensprenger, Sensoren, Schalter, Heizung und Klimatisierung sowie Bridges.
«Okay Google, guten Morgen»
Google bietet mit dem sogenannten Nest Hub einen digitalen Bilderrahmen als Hub an, der laut Digitec Erinnerungen und Fotos der Liebsten per Sprachbefehl anzeigt. Mit dem Nest Hub liessen sich ebenfalls alle Geräte per Sprachbefehl kontrollieren. Nutzer könnten sich Kochrezepte und andere Infos aus dem Netz einfach vorlesen oder auf Youtube zeigen lassen. Tausende Geräte wie Lampen, Kameras oder Fernseher seien mit Google Nest kompatibel. Musik von Streaming-Anbietern wie Spotify, Deezer und TuneIn könnte darüber hinaus kostenlos über die integrierten Lautsprecher abgespielt werden. Der Nest Hub diene zudem auch als Terminplaner. Mit dem Sprachbefehl «Ok Google, guten Morgen» würde einem der Bilderrahmen alle Termine und Erinnerungen auf einen Blick anzeigen. Es liessen sich auch eigene Abläufe planen und der kürzeste Arbeitsweg anzeigen. Mit «Ok Google, gute Nacht» könne man das Licht ausschalten und einen Wecker stellen.
Weitere Produkte aus Googles Smart-Home-Portfolio sind der Google Home Smart Speaker, Nest Wifi, Google Chromecast, Nest Hello Doorbell, die Kameras für drinnen und draussen Nest Cam IQ Indoor und Outdoor sowie der Rauchmelder Nest Protect.
KI-Plattform
Auf der IFA 2020 überraschte LG Electronics (LG) mit einer neuen Art von Keynote im Vergleich zu allen bisherigen IFA-Messen (ET Elektrotechnik hat bereits darüber berichtet). So betrat Dr. I.P. Park, CTO von LG, die Bühne als Hologramm, um über die Zukunftsvision des Unternehmens in puncto Smarthome zu präsentieren: Life is Good from Home. Und weiter hielt CTO Dr. I.P. Park fest: «Diese noch nie dagewesenen Zeiten haben uns mit Blick auf die Zukunft unsicherer gemacht», bemerkte Dr. Park. «Dies ist aus Sicht von LG eine einzigartige Gelegenheit, die Welt wirklich zu verändern, um neue Möglichkeiten für unsere eigenen vier Wände zu schaffen. Als führender Lifestyle-Innovator haben wir unser Engagement verdoppelt, um neue und noch bessere Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, welche Kunden auf der ganzen Welt ein gutes Leben ermöglichen.»
Die KI-Plattform von LG, LG ThinQ, entwickle sich ständig weiter und schaffe neue Dienstleistungen, Lösungen und Geschäftsmodelle, die den Wandel weiter anführten. «LG ThinQ ist das schlagende Herz unserer lebensbereichernden, innovativen Lösungen», sagte Dr. Park, während er zeigte, wie die aktualisierte LG ThinQ App eine nutzerzentrierte Erfahrung bietet, die vom Kundensupport bis zum Einkauf von Verbrauchsmaterialien reicht. Mithilfe der App könne die KI-basierte proaktive Kundenbetreuung (Proactive Customer Care, PCC) den Betriebsstatus von Geräten analysieren und Rückmeldung oder sogar Wartungs- oder Reparaturhinweise geben.
Dr. Kim Kyung-ho, Executive Vice President von LG Business Solutions Europe, folgte Dr. Park auf die Bühne, um LG ThinQ Home vorzustellen. ThinQ Home ist ein realer Wohnraum in der südkoreanischen Stadt Pangyo. ThinQ Home solle dort zeigen, wie LGs Vision Life is Good from Home in der Realität als ideales zukünftiges Zuhause eingerichtet werde, um einen sichereren und komfortableren Lebensstil durch die neuesten Geräte und IT-Technologien des Unternehmens zu ermöglichen.
In Korea führte Dr. Park persönlich das IFA-Publikum durch LG ThinQ Home und demonstrierte Home Concierge, einen Smart Mirror, der eine einfache und vollständige Haussteuerung durch Kontrolle der Geräte und des Energieverbrauchs zu Hause über ein State-of-the-art-Energie-Panel ermöglichen soll. Das Display sei auch mit der Ladestation des Elektroautos im Haus verbunden und ermögliche es Hausbesitzern, den Ladezustand ihres Elektroautos aus der Ferne zu kontrollieren und zu steuern.