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Wärmepumpen und thermische Speicher können mit SmartGridready ideal in ein übergeordnetes SmartGrid-System eingebunden werden. Mit dem Flexibilitätsindikator zeigt das installierte Heizsystem an, welche Flexibilität es bieten kann. (Bild: CTA AG, www.cta.ch)

Figur 1: Eine Beziehung Communicator-Produkt pro Funktionsebene schafft Klarheit.

Figur 2: der Flexibilitätsindikator als Steuerungselement und Vermarktungsunterstützung.

Tabelle 1: Das Stufenmodell von SmartGridready erweitert den Einsatzbereich des Labels

Das Label für die smart kommunizierende Energieversorgung der Zukunft

SmartGridready® koordiniert Flexibilitäten im Stromnetz

Aufgrund einer Initiative der Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände (KGTV) und des Vereins Smart Grid Schweiz (VSGS) wird Ende März 2019 die Trägerschaft SmartGridready gegründet.

Eine Gruppe von elf bestens vernetzten Experten aus Vermarktung, Entwicklung, Verteilnetzbetreibern und Gebäudetechnik, sowie Standardisierung und Politik hat mit Unterstützung von Energie Schweiz (BFE) einen vielversprechenden Ansatz für die Kommunikation und Umsetzung eines Labels erarbeitet. Dieses soll ein weit anerkanntes und bewährtes Qualitätslabel für die smart kommunizierende Energieversorgung der Zukunft werden. Ende März wird nun ein Verein gegründet, welcher diese Arbeit weiterführen wird.

Zielsetzung von SmartGridready
Der Verein führt interessierte Firmen aus der D-A-CH-Region mit kompetenten Köpfen in einer starken Non-ProfitTrägerschaft zusammen, um eine smarte und erfolgreiche Energiewelt für alle zu ermöglichen. In den nächsten Monaten werden gemeinsam alle Grundlagen erarbeitet, welche für das Label SmartGridready notwendig sind, um es national und international erfolgreich im Markt zu platzieren.

Die Umsetzung dieser Vision
Der intensive Austausch über die Energiezukunft zwischen Energielieferanten, Verteilnetzbetreibern, Anbietern von Produkten und Systemen, Planern, Systemintegratoren und Endkunden, aber auch Politik und Standardisierung werden für eine weitreichende Anerkennung des Labels sorgen.

Das Zwei-Komponenten-Prinzip der Energie, die kommuniziert
Durch die klare Reduktion der Systembetrachtung auf zwei Komponenten gelang es SmartGridready, ein verständliches Umfeld und eine für alle nutzbare Marketingsprache zu schaffen. Die neue Energiewelt mit dezentraler Produktion und optimiertem Energieverbrauch kann somit aus den zwei Komponenten Communicator und Produkt aufgebaut werden:
• SmartGridready Communicator (C) Ein Communicator ist eine Funktion, z. B. als Teil eines Customer Energy Managers (CEM), eines Leitsystems oder einfach einer Software-App auf einem Gerät. Ein Communicator kommuniziert zwischen einer Gruppe von elektronischen smarten Produkten bezüglich ihres Energiebedarfs und deren Versorgung dank Flexibilitätsfunktionen.
• SmartGridready Produkt (P) Erzeuger, Verbraucher, Speicher, Elektrofahrzeug-Ladestationen, Waschmaschinen, Wärmepumpen, Wechselrichter, etc.

Was bedeutet «Energie, die kommuniziert»?
Immer mehr Gebäude verbrauchen nicht nur Energie, sondern gewinnen auch Energie. Diese Energie wird direkt genutzt oder ins Stromnetz eingespeist. Um eine ideale Stromversorgung zu gewährleisten, bedarf es einer exakten Kommunikation über sogenannte Flexibilitäten zwischen allen Teilnehmern im Stromnetz (vgl. Figur 1).

Weitere wichtige Eigenschaften von SmartGridready sind der Flexibilitätsindikator sowie das Stufenkonzept.

Flexibilität im elektrischen Netz ist die Veränderung von Energieeinspeisung oder Energieentnahme in Reaktion auf ein externes Signal in Form einer Flexibilitätsanfrage oder Flexibilitätsanforderung.
Ein sogenannter Flexibilitätsindikator ist dann die Rückmeldung eines Produkts bzw. einer Anlage über die eigenen Flexibilitätsmöglichkeiten. Um diese zu koordinieren, müssen Informationen untereinander kommuniziert werden (vgl. Figur 2).

Der Flexibilitätsindikator
eines Produkts (oder einer ganzen Anlage) zeigt dem Communicator an, welche Anpassungen des Energieverbrauchs möglich sind und welche Auflagen erfüllt werden müssen.

Das Stufenkonzept von SmartGridready ermöglicht einfache bis komplexe Lösungen, so dass z. B. ein Verteilnetzbetreiber die Rundsteuerung für Notfälle nutzen kann. Auf der anderen Seite wird eine Simulation eines Gebäudes als «digitaler Zwilling» die Funktionen der Stufe 6 nutzen wollen (vgl. Tabelle 1).

Werden Sie Gründungsmitglied von SmartGridready!
Jetzt besteht die Möglichkeit zur Mitgestaltung: Für die Verwirklichung dieser Ideen sind engagierte Firmen und Energieversorger gesucht, welche als Partner diese Trägerschaft finanzieren und mit Fachwissen unterstützen, um am Ende selbst davon zu profitieren. Der praxisorientierte Prozess von SmartGridready dient als Verständnisförderer und Beschleuniger für die Erstellung einer Definition für Flexibilität, welche auch in der internationalen Standardisierung Eingang finden wird.

SmartGridready
c/o IBT Ingenieurbüro Brönnimann

info(at)smartgridready.ch 
www.smartgridready.ch 

SmartGridready: Anwendungsbeispiel und Unterstützung für alle Beteiligten

Ein Beispiel, wie SmartGridready thermische Speicher und Wärmepumpen einbindet

Eine Wärmepumpe mit Speicher kann den Bezug der elektrischen Energie den Netzbedingungen (Energiepreis/Auslastung) anpassen. Die Leistungszahl (COP) wird dadurch verändert: Eine Luft-Wärmepumpe ist zur Mittagszeit effizienter, eine Unterbrechung im Heizprozess wirkt sich negativ aus. Mit dem Flexibilitätsindikator zeigt das installierte Heizsystem an, welche Flexibilität es bieten kann. In Stufe 1 ist das z. B. die maximale Sperrzeit, in Stufe 6 kann das System z. B. exakt mitteilen, bis wann Energie bezogen werden muss oder wie lange eine Unterbrechung zulässig ist. So kann das Heizsystem auf Energieeffizienz oder Kosten optimiert werden und sich trotzdem netzdienlich verhalten.

Informationen und Unterstützung für alle Beteiligten

Der Verein erarbeitet Informationsmaterial für Planer und unterstützt damit auch bestehende Planerportale wie NPK-GA. Eine Informationsseite erleichtert den Systemintegratoren die Suche nach kompatiblen Produkten und Systemen.

Weiter ermöglicht die aufs Wesentliche beschränkte Information, dass alle Stakeholder (Planer und Systemintegratoren, Verteilnetzbetreiber, Anbieter von Produkten und Systemen, Energielieferanten, Aggregatoren, Endkunden) diese verstehen und dadurch Vertrauen aufbauen können.

Durch die Einigung der beteiligten Branchen auf einheitliche Datenstrukturen wird die Investition für einen Betreiber der vernetzten Anlagen nachhaltig nutz- und erweiterbar.