Lüftungstechnik

Daniel Marti: «Die Unternehmensphilosophie und unsere Werte sind unantastbar.» (Foto: Imagevideo Flawil)

Der moderne Hauptsitz der Krüger + Co. AG in Degersheim aus der Vogelperspektive. (Fotos: Krüger)

Die Geschäftsleitung v. l. Reto Almer (Direktor Finanzen), Christian Krüger (Präsident VR), Daniel Marti (Direktor Verkauf).

Im Interview: Daniel Marti, Direktor Verkauf, Krüger + Co. AG

Ein Familienunternehmen mit «Herzblut»

Zahlreiche Innovationen der Krüger + Co. AG sind Standard geworden, allen voran der Secomat-Wäschetrockner. Heute ist das Ostschweizer Familienunternehmen mit 18 Standorten in allen Regionen der Schweiz vertreten und kann so einen optimalen und raschen Service garantieren. Egal ob entfeuchtet, geheizt, gekühlt oder saniert werden muss und dies in Lagerhallen, Schwimmbädern, Büros, Baustellen und Wohnhäusern.

Herr Marti, wenn man die ersten fünf Jahre der Krüger-Firmengeschichte verfolgt, fällt auf, dass bei der Gründung 1931 das Schwergewicht auf Luftbefeuchtung lag, ab 1936 bereits auf Entfeuchtung. Heute umfasst das Produkteportefeuille die Bereiche Entfeuchten, Heizen, Kühlen und Sanieren. Betrachtet man die Philosophie von Krüger, so stellt man eine konstante und erfolgreiche Weiterentwicklung fest. Das ist eine bemerkenswerte Eigenleistung für ein Familienunternehmen in der dritten Generation und ohne einen versteckten grossen Partner im Hintergrund.

Daniel Marti: Die Krüger + Co. AG hat sich seit der Gründung sehr kontinuierlich weiterentwickelt. Zudem sind wir stets an innovativen Ideen interessiert. Ich bin überzeugt, dass die fachliche Weiterentwicklung auch die Grundlage für unser Wachstum ist. Dabei spielt die Tatsache, dass wir ein unabhängiges Familienunternehmen sind, eine entscheidende Rolle. Wir sind weitgehend frei in unseren Entscheidungen und können neue Geschäftsbereiche ohne schlechtes Gewissen aufgreifen.

Bleiben wir bei der Entfeuchtung, respektive der Wäschetrocknung. Der Erfolg und die Bekanntheit des Wäschetrockners Secomat sind unbestritten. Heute führt Krüger Luftentfeuchtungsgeräte für jedes Anliegen. Bautrocknung, Kondensations- und Adsorptionsentfeuchtung gehören ebenfalls zum Sortiment. Können Sie uns diese technischen Innovationen und wie es dazu kam, näher erklären?

Marti: Krüger ist der Pionier in der Raumluftwäschetrocknung. Der Secomat bedient seit 1978 ein grosses Marktsegment. Die Entfeuchtung, gerade auf Baustellen und in Schadenfällen, hat in   den letzten Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. Zeit ist der entscheidende Faktor. Unsere effizienten und leistungsstarken mobilen Geräte für die verschiedensten Anwendungen helfen, Zeit und somit Kosten zu sparen. Auch eine wichtige Rolle spielt die technologische Entwicklung. Viele unserer Geräte wären vor einigen Jahren nicht denkbar gewesen. Weiterentwicklungen machen unsere Geräte immer sparsamer, leistungsfähiger und leiser. Dadurch entstehen stetig neue Anwendungsbereiche. So verfügt Krüger über die ersten Luftentfeuchter in der Energieeffizienzklasse A.

Krüger garantiert das richtige Gerät am richtigen Einsatzort und nennt als mögliche Einsatzorte Lagerhallen und Produktionsbetriebe, Büros, Wohnzimmer und sogar Schwimmbäder. Will man diesem Angebot entsprechen, verlangt dies doch einen beachtlichen Gerätepark im Lager. Das ist doch sehr kostenintensiv?

Marti: Die Lagerhaltung ist in der Tat ein Kostenfaktor, der nicht zu vernachlässigen ist. Unser Sortiment ist umfassend, und die meisten Geräte haben wir sofort verfügbar ab Lager. Es gilt aber zu bedenken, dass durch eine Beschaffung auf Anfrage genauso zusätzliche Kosten entstehen würden. Expresslieferungen und -abfertigungen unterliegen meist massiven Kostenzuschlägen. Damit ist die Lagerhaltung im Kontext gesehen nicht teuer.

Alle die genannten Produkte und Systeme befassen sich mit der Feuchtigkeit. Die Krüger-Werbung verspricht aber zusätzlich: «Wir optimieren Ihr Klima» und Klima bedeutet mehr als nur richtige Luftfeuchtigkeit. Wie ist das gemeint, bedeutet dies auch Wärme für Wohnhäuser?

Marti: Ja, das bedeutet unter anderem auch Wärme für Wohnhäuser. Wir bieten ein attraktives Sortiment von Luft-Wasser-Wärmepumpen für Gebäude jeder Grösse. Unsere Anlagen sind eine sehr ökologische und effiziente Alternative zu konventionellen Heizungen.

Krüger hat sich bereits in den achtziger Jahren auf Zelt- und Hallenheizungen spezialisiert. In der Zwischenzeit wurde die diesbezügliche Technik stark weiterentwickelt. In welcher Beziehung?

Marti: Die Technik hat sich seit den 1980er-Jahren signifikant verändert. Die heutigen Zelt- und Hallenheizungen sind viel leiser und verbrauchen weniger Energie. Zudem heizen wir Zelte und Hallen nicht nur, sondern wir bieten auch leistungsstarke Aggregate zum Kühlen an.

Der Zeitdruck im Bauwesen ist enorm, gebaut wird auch in der kalten Jahreszeit. Krüger ist deshalb auch auf vielen Baustellen im Einsatz. Das verlangt einen zusätzlichen flexiblen Gerätepark. Welche Energien werden hauptsächlich verwendet und wie muss man sich Geräte und Leistung vorstellen? Werden diese hauptsächlich gemietet oder gekauft?

Marti: Unsere Bauheizungen arbeiten mit den Energieträgern Öl, Erd-, Flüssiggas und Strom. Dabei gewinnen die Heizungen mit Erd- und Flüssiggas als Brennstoff zunehmend an Bedeutung. Das Leistungsspektrum ist sehr umfassend, von kleinen Einfamilienhäusern bis zu ganzen Gebäudekomplexen können wir auch im härtesten Winter alles heizen. Das Mieten der Geräte ist dabei eine oft gewählte Lösung. Gerne erstellen wir für den Kunden massgeschneiderte Anwendungen.

«Kundennähe heisst für uns: dezentrale Organisation mit einer umfangreichen Lagerhaltung an jedem Standort. Damit verkürzen sich die Liefer- und Arbeitswege. So sind wir in der Lage, an jedem Ort der Schweiz innert kurzer Zeit mit Spezialisten und mit dem entsprechenden Material aktiv zu werden», so steht es auf Ihrer Homepage. Entstehen da nicht Probleme beim Material, heute will doch kein Unternehmen mehr ein grosses Lager halten, zu teuer, oder ist Krüger hier eine Ausnahme?

Marti: In vielen unserer Geschäftsbereiche müssen Teile und Geräte umgehend verfügbar sein. In der Wasserschadentrocknung zum Beispiel, wenn der Keller unter Wasser steht, ist rasches Handeln
gefragt. Deshalb stellt sich diese Frage nicht.

Die breite Palette an Krüger-Dienstleistungen und -Produkten verlangt nach spezialisiertem Personal, will man alle Geräte und Anlagen qualifiziert betreuen. Die Aus- und Weiterbildung scheint da eine echte Herausforderung?

Marti: Sie ist kein Problem, solange man sich darum kümmert. Umfassendes Know-how ist unsere Kernkompetenz, und diese muss gepflegt werden. Mit regelmässigen Schulungen halten wir alle unsere Mitarbeitenden auf dem Laufenden.

Seit 1978 führt Christian Krüger das Unternehmen in der dritten Generation. In 18 Niederlassungen werden gegenwärtig rund 250 Mitarbeitende beschäftigt. Der Hauptsitz in Degersheim ist zu einem modernen Verwaltungszentrum ausgebaut worden. Bleibt Krüger auch in Zukunft ein (Schweizer-)Krüger-Unternehmen?

Marti: Die Unternehmensphilosophie und unsere Werte sind unantastbar. Krüger ist und bleibt ein Familienunternehmen, das sich mit viel Herzblut um die Kunden und Mitarbeitenden kümmert. Nachhaltiges Wachstum und die Zufriedenheit aller Beteiligten stehen im Vordergrund.

www.krueger.ch