Der Klimawandel ist das drängendste Problem unserer Zeit. Wir müssen den CO2-Ausstoss in der Schweiz möglichst auf null senken, indem wir auf fossile Energien in der Mobilität und in den Gebäuden verzichten und das Energieangebot für diese Bedürfnisse elektrifizieren. Gleichzeitig ist der Ausstieg aus der Atomenergie ein politisch beschlossenes Traktandum.
Ein schier unlösbares Dilemma, möchte man meinen. Doch das Buch «Sonne für den Klimaschutz» des Swissolar-Präsidenten und Nationalrats Roger Nordmann entwirft eine nach dem heutigen Stand der Technologie umsetzbare Energiestrategie für unser Land, bei der sich wie heute die Stromimporte und –exporte im Jahresverlauf ungefähr die Waage halten. Zentrales Element seiner Stossrichtung ist dabei der Ausbau der Photovoltaik-Leistung von heute 2 auf 50 Gigawatt. Dieser Ausbau um den Faktor 25 kann fast ausschliesslich auf Dächern und Fassaden bestehender Gebäude erreicht werden. Und dank der massiven Kostensenkung bei der Photovoltaik ist der so erzeugte Strom billiger als wenn zuerst ein Grosskraftwerk errichtet werden muss.
Die in zehn Kapiteln gegliederte Werk schlägt einen Bogen von der aktuellen Energienutzungssituation über absehbare künftige Bedarfsstrukturen beim elektrischen Strom.
Szenarien
Aufgrund der Technologietrends entwickelt der Autor ein Basisszenario eines zukünftigen Strombedarfs für die Bereiche Gebäude (Heizung, Warmwasser), Mobilität, wie sie für die Energiewende mit starkem Absenkpfad des CO2-Ausstosses gefordert ist. Im von Roger Nordmann skizzierten Basisszenario bleibt ein Strom-Restbedarf im Winter von rund 10%, der beispielsweise mit gasbetriebenen Blockheizkraftwerken gedeckt werden müsste.
Varianten (zu diesem Basisszenario) stellen in Rechnung, dass a) die Gebäudesanierungen sich als zu langsam realisierbar erweisen oder b) die postulierten ehrgeizigen Photovoltaik-Ausbaupläne nur zur Hälfte umgesetzt werden könnten. Bei solchen Varianten fällt die Verringerung des CO2-Ausstosses weit geringer aus.
Hingegen postulieren zusätzliche (alternative) Szenarien einen stärkeren Ausbau der Windenergie mit höheren Wintererträgen oder eine verstärkte Nutzung von Power-to-Gas zur saisonalen Speicherung sommerlicher Stromüberschüsse, mit denen der CO2-Ausstoss noch weiter reduziert werden kann.
Kosten und Taten
Das Buch findet seinen Ausklang mit wirtschaftlichen Überlegungen zu den Kosten der Erneuerung der Energieinfrastruktur aber ebenso zu den Kosten des «Nichtstuns».
Ein Aktionsplan am Ende des Buchs zeigt auf, wie die Strategie in die Tat umgesetzt werden könnte. Der Autor appelliert an die Politik, ähnlich wie beim Bau der NEAT oder beim Bau der Wasserkraftkapazitäten von 1950 bis 1970 eine zukunftsgerichtete Investition in den Schutz des Klimas mit hoher einheimischer Wertschöpfung zu tätigen.
Angaben zur Bestellung des Buches
Nordmann Roger, Sonne für den Klimaschutz – ein Solarplan für die Schweiz, broschiert 14,8 x 21 cm, 183 Seiten, mit farbigen Grafiken, ISBN 978-3-7296-5028-2.
Ab sofort erhältlich im schweizerischen Buchhandel.
www.zytgloggle.ch (Sachbuchprogramm)