Jasmin Tischhauser, Assistentin der Geschäftsleitung, begrüsste die Gäste und moderierte durchs Programm. Jasmin ist die Tochter des Inhaber-Ehepaars Peter und Mirjam Tischhauser und arbeitet seit Herbst 2021 bei tiventa. Sie gab einen Überblick über das Halbtag-Programm (Morgen und Nachmittag identisch). Die auf dem Vorplatz geplante Präsentation über die praktische Lüftungsreinigung konnte leider wegen Sturm-Gefahr nicht stattfinden.
Auch tiventa-CEO Peter Tischhauser begrüsste alle «tiventaner», Kunden und Partner und referierte anschliessend über die gesundheitlichen Aspekte von sauberer Raumluft und die Weiterentwicklung der Lüftungsreingung von früher bis heute. Einführend erwähnte er die CO2-Messung als guten Indikator für ausreichenden Luftaustausch und gab Tipps zum energiesparenden und effizienten Fenster-Lüften: Nach Duschen und Kochen lüften, Querlüftung, Stosslüften 6 Minuten.
Berichtet wurde auch über angetroffene Problem-Fälle: z.B. Lüftungsanlage mit aktiver Befeuchtung und unbekannter Innendämmung in den Lüftungskanälen. Oder Schimmel-Probleme, die bei einzelnen Mitarbeitenden der betroffenen Firma zum Sick-Building-Syndrom (SBS) geführt haben. tiventa konnte schon viele, auch sehr spezielle Probleme lösen und macht nun für diese Kunden die regelmässige Lüftungsreinigung.
Dann informierte Peter Tischhauser allgemein über die vielfältigen Dienstleistungen von tiventa:
- Lüftungsreinigungen und Inspektionen: Industrie-, Pharma- oder Verwaltungsgebäude, Lebensmittelbetriebe, Grossverteiler, Restaurants oder Privathäuser.
- Verdampfer- und Klimaanlagenreinigung
- Brandschutztechnische Reinigung und Sanierung
- Spezialreinigungen
Trockenreinigung, Nassreinigung, Desinfektion
Peter Tischhauser erläuterte die Unterschiede. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene
Arten von Reinigungen:
A) Hygienetechnische Reinigung bei Aussen-, Zu-, und Umluft, evtl. anschliessende Desinfektion.
B) Brandschutztechnische Reinigung bei Um-, Ab- und Fortluft.
Je nach Verschmutzung und Anforderungen werden wahlweise angewendet:
Trockenreinigung: 1. Manuell, 2. Drehbürste «Fliegende Bürste», 3. Bürstenroboter, 4. Druckluft, 5. Trockeneis.
Nassreinigung: 1. Nieder- und Hochdruck, 2. Hochdruckschaum, 3. Dampf, 4. Chemie.
Desinfektion: 1. Vernebeln oder Wischen, 2. Hohlraumbehandlung mittels Kaltnebelverfahren.
Für die Lüftungskanäle empfiehlt tiventa Revisionsdeckel alle 30 m. Das ergibt eine genügende Zugänglichkeit für die mechanische Reinigung mit den Gerätschaften von tiventa.
UVC-Technologie
tiventa ist Vertreterin für die Installation und Wartung von UVC-Technologie der Firma sterilAir (sterilair.com). Peter Tischhauser stellte deren Lösungen für die Hygiene in allen Lebensmittelbranchen vor: die UVC-Entkeimungsgeräte kommen zum Einsatz etwa zur Lamellen-Entkeimung bei Verdampfern und Rückkühlern. Wichtig: Die regelmässige Reinigung ist auch nach der Installation der sterilAir-Geräte weiterhin nötig.
Saubere Raumluft und Gesundheit
Gegen Mittag folgte der überaus interessante Vortrag «Saubere Raumluft und Gesundheit» von Michael Meier, Hygiene-Spezialist bei der Firma bioexam (bioexam.ch), Labor für Lebensmittel - Heilmittel – Hygiene. Die Luftverschmutzung der Aussenluft und in Innenräumen ist für etwa 12% aller Todesfälle weltweit verantwortlich. Die Luftverschmutzung verursacht jährlich 7 Mio. vorzeitige Todesfälle. Sie ist weltweit als Risikofaktor für Erkrankungen auf Platz 4 nach Bluthochdruck, Rauchen und schlechter Ernährung.
Es gibt unzählige Schadstoffe in der Raumluft. Man kann sie unterscheiden nach Quellen ausserhalb und innerhalb des Gebäudes.
Quellen ausserhalb Gebäude: Feinstaub, PAK, NOx, SOx, CO, Ozon O3, VOC, Schimmel, Pollen, Radon.
Quellen innerhalb Gebäude: Feinstaub, Formaldehyd, VOC, Partikelgebundene Verbindungen, Bakterien, Schimmelpilze, Sporen, Viren, CO2, CO, NOx, Ozon O3 etc.
Für Laboranalysen im Rahmen von Hygiene-Inspektionen von Lüftungsanlagen kann die Raumluft selber oder die Oberfläche in den Lüftungsanlagen untersucht werden. In beiden Fällen wird die Probe auf ein Nährmedium aufgebracht und nach 3 bis 5 Tagen wird das Bakterien- oder Schimmelwachstum analysiert.
Michael Meier demonstrierte mit einem Teilnehmer eine Abklatsch-Probenahme von dessen Hand. Viren wie Covid-19 können durch gründliches Händewaschen recht gut deaktiviert werden. Um Bakterien sicher abzutöten ist zusätzliches Desinfizieren notwendig.
Wie kann man sich vor Erkrankungen über die Luft schützen?
Michael Meier zählte die wichtigsten Massnahmen auf:
1) Eintrag von Mikroorganismen in ein Gebäude vermindern:
- geeignete Lüftung einbauen, für genügend Luftaustausch sorgen
- gute Reinigung und gute generelle Gebäudehygiene
- auf gute Personalhygiene beachten
- auch das Wasser im Auge behalten: z.B. Legionellen in Aerosol beim Duschen oder in Anlagen mit Verdunstungskühlung
2) Regelmässiges Warten und Reinigen von Lüftungsanlagen
3) Regelmässiges Desinfizieren von Lüftungsanlagen
4) Technische Behandlung der Luft (z.B. Einsatz von UV-Geräten)
5) Regelmässiges Kontrollieren (Monitoring)
- visuelles Überprüfen
- Überprüfen mittels Schnelltests
- Überprüfen durch Laboranalysen
Gäste wurden vielfältig verwöhnt
Für das leibliche Wohl der Gäste war bestens gesorgt: Kaffe und Gipfeli, vom Grill gabs Fleisch, Bioforellen und Bratwürste. Aber auch Raclette, Popcorn und diverse Desserts wurden serviert. Und wer wollte, konnte sich zwischendurch bei einer Profi-Massage entspannen.
Hinweise zu Hygieneschulungen, die tiventa in Küttigen AG anbietet: tiventa.ch/angebot/weiterbildung
