Sanitär

Grundlegendes zur Sanitärtechnik:

Die Sanitärtechnik befasst sich als Teilbereich der Haustechnik mit technischen Installationen der Gas- und Wasserversorgung sowie der Abwasserentsorgung, einschliesslich der daran angeschlossenen Einrichtungsgegenstände in Bädern, Dusch- und Toilettenanlagen.

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Firmengründer Priskus A.Theiler und Geschäftsführer Roger Mäder in ihrem Schulungscenter in Jonen. (Bilder: zVg)

Priskus A.Theiler: «Da ich gerne Probleme löse und auch konstruktiv umsetzungsstark bin, hat mich dieses Projekt vom Start weg fasziniert.»

Roger Mäder: «Wir haben ein tolles Team mit 25 Menschen, die jeden Tag vollen Einsatz geben.»

«Nach 10 Jahren Servicearbeit sind wir sehr glücklich über das Erreichte»

Das Aargauer Unternehmen Restclean hat sich in der Branche als Dienstleister im Bereich des Toilettenunterhalts gesamtschweizerisch etabliert und sich einen Namen gemacht. Firmengründer Priskus A. Theiler und sein Geschäftspartner Roger Mäder dürfen heuer auf das 10-jährige Bestehen des Unternehmens zurückblicken. Im Interview erzählen sie von den Anfängen und erklären, wie die Idee zu ihrer Dienstleistung überhaupt entstanden ist.

Priskus A. Theiler, Sie feiern heuer das 10-jährige Bestehen Ihres Unternehmens, das auf einer Idee basiert, an der Sie damals schon viele Jahre gefeilt und rumgetüftelt hatten. Wie ist es dazu gekommen?

Priskus A. Theiler (PAT): Durch den Kauf einer Liegenschaft 1998 mit vier Wohnungen, einem Restaurant und Bar sowie 9 stark verkalkten Toiletten hatte ich am 10. April 1998 nachts um 23.55 Uhr die zündende Idee. Am nächsten Tag deckte ich mich mit einer Aquarium-Pumpe, Schläuche, Y-Verbinder und flüssiger Säure ein und machte mich daran, die Toiletten im Zirkulationsverfahren zu entkalken. Während der nächsten 10 Jahre entwickelte ich ein Haushaltungsgerät zur Entkalkung der Toiletten, das 2008 auf den Markt gebracht werden sollte. Die Finanzkrise hat das Projekt jedoch jäh zerstört, da eine Investition von 5 Mio. Franken notwendig gewesen wäre. Nach einer schöpferischen Pause startete ich anfangs 2010 ein neues Projekt für das Profigerät mit angehängter Dienstleistung. Mit vollgepacktem Rucksack an Wissen und Erfahrung aus dem ersten Projekt entwickelte und produzierte ich während 14 Monaten fünf Profigeräte, richtete ein Fahrzeug ein, stellte Lagerregale auf und startete im Mai 2011 aus einer Garage. 2011 wurde es zu klein und ich zog mit Restclean nach Oberlunkhofen, wo wir heute noch sind. Auf mehr als 1200 m2 betreiben wir aktuell ein Lager mit Büroräumen und ein Kompetenz-Zentrum in Jonen AG. In diesem Jahr habe ich bereits 650 Spülsysteme saniert. 2012 wurde der erste Mitarbeiter eingestellt.

Was hat Sie angetrieben trotz Bedenken auch aus der eigenen Familie, diese Idee konsequent weiterzuverfolgen?

PAT: Da ich gerne Probleme löse und auch konstruktiv umsetzungsstark bin, hat mich dieses Projekt vom Start weg fasziniert. Meine früheren Recherchen haben ergeben, dass ca. 18 Millionen Toiletten in der Schweiz montiert sind, also ein riesiges Potential! Anfänglich wurde ich natürlich belächelt und musste Aussagen anhören wie: «jetzt wird der Theiler noch Schiiisiputzer!». Auch der Name verwirrte am Anfang, da ich als Besitzer von drei Restaurants bekannt war und die Leute sagten: «Aha ‘Restclean’, hast du jetzt eine Firma und reinigst Restaurants?» Das alles hat mich zusätzlich richtig angespornt. Meine Frau Erika hat mich jedoch von Anfang an unterstützt und mir den Rücken freigehalten. Ich möchte mich hier bei ihr dafür sehr bedanken.

Wie wurde das zunächst in der Branche aufgenommen?

PAT: Der Chef einer regionaler Sanitärunternehmung und Kollege entkalkte als Dienstleistung am Kunden hunderte von WCs in einem Säurefass und er war von meiner Idee begeistert und meinte: «Wenn Du das Gerät hast, kannst du alle meine Kunden-WCs entkalken. Ich habe bessere Aufträge, als sowas zu machen.». Bis heute durften wir allein für diesen Betrieb bereits mehr als 1260 Toiletten sanieren. Auch wurden Hersteller von Spülkästen und Toiletten-Keramiken rasch auf Restclean aufmerksam, und auch von dieser Seite wurde Restclean empfohlen, was nicht selbstverständlich war. Das war sehr erfreulich und motivierend. Es gibt allerdings auch noch Sanitärbetriebe, die sehen in uns eine Konkurrenz, was ich nicht nachvollziehen kann, denn wir pflegen für die Branche einen Shop, wo der Fachmann alle Funktionsteile für Spülkästen findet. Und in unserem Kompetenz-Zentrum schulen wir nach dem neusten Stand der Technik und geben all unser Wissen aus mehr als 60 000 sanierten Spülsystemen weiter. Das Feedback von Sanitärchefs lautet jeweils: «Durch den Kursbesuch unseres Mitarbeiters konnten wir 50-70 % der Zweitbesuche reduzieren!».

Roger Mäder, Sie sind Geschäftsführer von Restclean und bereits seit 8 Jahren dabei. Wie kamen Sie zu Restclean?

Roger Mäder (RM): Durch meine frühere Tätigkeit als KMU-Berater bei einer Regionalbank habe ich für Priskus einige Immobilien-Finanzierungen gestemmt. Wir haben uns auch privat sehr gut verstanden, und so habe ich schon früh von der Idee Restclean erfahren. Im Jahr 2013 hat mich Priskus angerufen und mir nach erfolgreichem Start des Unternehmens vorgeschlagen, mit mir zusammen das Geschäft gross zu machen. Nach einigen kritischen Fragen meinerseits und einer Runde Bier hat er mich davon überzeugt, dass Restclean eine grandiose Sache ist.

Was haben Sie zu Beginn unternommen, um die Skepsis in der Branche zu überwinden?

PAT: Jeder Sanitärfachbetrieb hat einen kostenlosen Testservice zu Gute. So konnten wir unsere Dienstleistung 1:1 vor Ort demonstrieren. Im Weiteren haben wir wie erwähnt einen Shop aufgebaut, wo der Sanitärmonteur die Funktionsteile schnell und einfach findet, zu einem fairen Preis. Auch haben wir ein Kurszentrum, wo wir bereits mehr als 650 Kursteilnehmer begrüssen durften. Und nicht zuletzt unser Partnerprogramm: 10 Franken Gutschrift für jede sanierte Kundentoilette und der jährliche Vermittlungswettbewerbs zu Gunsten eines Team-Anlasses für die Mitarbeiter des Partnerbetriebs. Erster Preis: 3500, zweiter Preis: 2500 und dritter Preis: 1500 Franken sowie von Platz 4 – 10 je ein Team-Znüni im Wert von 100 Franken. Somit haben wir bis dato der Sanitärbranche mehr als 200 000 Franken zurückbezahlt bzw. vergütet.

RM: Wir bieten einen Service am WC an. Uns war klar, dass dieses Thema unsexy ist und dass man nicht offen über schlecht spülende und verkalkte WCs spricht in unserer Gesellschaft. Ich hatte in meinem Elternhaus 20 Jahre lang ein schlecht spülendes WC. Das hat man einfach hingenommen und gedacht «das ist halt einfach so». Damit Herr und Frau Schweizer wussten, dass dies ganz natürlich ist und es nun auch eine clevere Lösung dafür gibt, mussten wir geeignete Wege finden, Restclean über viele Kanäle breit zu streuen. Mit einem frischen Online-Auftritt, professionellem Kundendienst, Beizug von Fachpresse, dem Sanitär-Partnerprogramm und der Zusammenarbeit mit Profi-Verbänden konnte schnell ein erfreulicher Bekanntheitsgrad erreicht werden.

Wie haben Sie den Erfolg Ihrer Idee erlebt, bzw. waren Sie überrascht zu Beginn?

PAT: Auf jeden Fall war ich sehr überrascht, als ich festgestellt habe, wie viele Marken mit unterschiedlichen Spülkästen in der Schweiz verbaut wurden. Aktuell führen wir von 17 Spülkasten-Hersteller alle Funktionsteile und 97% aller Teile haben wir permanent an Lager. Unser Erfolg basiert natürlich auch dank der vielen offenen Vertreter der Sanitärbranche, die uns direkt bei Kunden empfehlen. Wir bilden auf unserem System auch die Kundenzufriedenheit ab, welche zurzeit bei 99,9 % liegt. Sowas kommt nicht von ungefähr. Wir legen sehr grossen Wert auf einen professionellen und sauberen Auftritt und eine hohe Kompetenz unserer Servicetechniker, die jährlich mehrmals in Tageskursen geschult werden. Wir betreten die privaten Wohnräume unserer Kunden ausschliesslich mit Überschuhen und stellen uns an der Haustüre mit Nachnahmen vor.

RM: Wenn ich mich abends und am Wochenende mit Priskus in Ruhe ausgetauscht habe, dachten wir oft, wieso wir trotz all unseren Anstrengungen nicht schon viel bekannter wären. Als Firmeninhaber ist man oft auf einem Auge blind und blendet aus, dass es auch einiges an Wissen voraussetzt, bis man erkennt, dass ein WC schlecht spült. Beim Auto geht heute einfach ein Warnsignal an und man fährt automatisch in die Werkstatt. Wenn die Heizung nicht mehr funktioniert, wird es schnell kalt in den eigenen vier Wänden und man meldet sich beim Fachmann. Das WC macht keinen Mucks, man spült einfach mehrmals, wenn der Druck nicht mehr so gut ist und lebt jahrelang mit dem Problem. «Schliesslich ist es ja nur ein WC», denkt sich der Benutzer. Wir mussten daher lernen, geduldig zu sein und unsere Aufklärungsarbeit weiter auszubauen.

Nach 10 Jahren Servicearbeit sind wir sehr glücklich über das Erreichte. Wir haben ein tolles Team mit 25 Menschen, die jeden Tag vollen Einsatz geben, Restclean nach aussen mit Überzeugung vertreten und glücklich sind für eine gute Sache arbeiten zu dürfen. Die unzähligen Rückmeldungen von begeisterten Servicekunden und Sanitärfirmen motivieren uns und sind Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Wie läuft das Geschäft im Moment für Ihr Unternehmen? Was müssen Sie aktuell anders machen?

PAT: Wir sind aktuell voll auf Budgetkurs, welches doch sehr ambitioniert ist für das Jahr 2021. Wir wollen den direkten Kundenkontakt noch intensiver ausbauen, damit auch unsere Leistungen und Angebote noch bekannter werden. Dazu wurde auch unser Webshop noch besser strukturiert. Die Suche nach dem richtigen Ersatzteil und Werkzeug für den Spülkasten wird deutlich vereinfacht.

RM: Vorab sind wir natürlich glücklich, dass wir wegen Corona keine gesetzlichen Einschränkungen hinnehmen mussten und unsere Dienstleistungen im gewohnten Rahmen bei unseren Kunden zu Hause durchführen konnten. Das ganze Team hat sich hinter uns gestellt und auch unter erschwerten Arbeitsbedingungen jeden Tag Vollgas gegeben. Das Tragen der Maske ist während der anstrengenden Servicetätigkeit natürlich eine Erschwerung. Wir finden das aber eine gute Sache und sind überzeugt, dass dies für unsere Mitarbeiter und Kunden einen guten Schutz bietet. Weiter hat sich die persönliche Kommunikation vor Ort verändert. Wir legen grossen Wert darauf, unseren Kunden die Ursache für eine schlechte Spülung, unserer Arbeit und das Resultat nach dem Service zu präsentieren. Wegen der notwendigen Distanzpflicht ist dies nicht mehr im gewohnten Rahmen möglich.

Wie werden Sie das Jubiläum begehen?

PAT: Wir hatten zwei Anlässe geplant: Mit unseren Mitarbeitern und Familienangehörigen Ende August sowie einen grossen Anlass im Mai, jedoch aktuell mit unbekanntem Verschiebedatum für unsere Kunden, Partnern, Lieferanten und Freunde. Unsere Räumlichkeiten haben wir während der Weihnachtszeit und im Januar so richtig auf Vordermann gebracht, und heute lässt es sich noch besser darin arbeiten. Somit sind wir voll gerüstet, um Kunden in einer angenehmen, gut organisierten und sauberen Umgebung zu empfangen.

Gibt es neue Projekte in der Pipeline?

RM: Ja, bei uns gibt es immer Ideen, die wir verwirklichen wollen. Neben dem weitere Ausbau unserer bestehenden und neuen Kundenbeziehungen, sind wir aktuell in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule an einer Bilderkennungs-Software, die dem Handy-Benutzer die Möglichkeit gibt, ein Foto der Betätigungsplatte zu machen und damit sofort die richtigen Ersatzteile für alle Spülkasten-Modelle und Marken herauszufinden. Dies erleichtert die Suche für den Sanitärfachmann nochmals deutlich und er muss die Ersatzteile vor Ort nicht ausbauen, um das Richtige bestellen zu können.

PAT: Ein weiteres Projekt ist die Optimierung unseres Entkalkungsgeräts Tornado, das wir noch effizienter machen wollen. In diesem Zusammenhang arbeiten wir mit der Fachhochschule und dem Hightech Zentrum Aargau zusammen mit dem grossen Ziel: mehr Durchsatz - höhere Standzeiten - weniger Servicekosten. Dabei ist es von grösster Wichtigkeit, dass wir den Tornado nicht schwerer machen, da dieser oftmals über vier Stockwerke zum Kunden getragen werden muss.

Sie haben Preise in China und Indien für Ihre Idee bekommen. Wie steht es mit der Expansion ins Ausland? Was wird angestrebt? Wann geht’s los?

RM: Wegen Corona haben wir Expansion nach Deutschland etwas zurückgestellt. Wir haben dort aber einen starken Partner gefunden, der uns in der Startphase mit Kundendienst, Büro-, Lager- und Werkstatträumlichkeiten unterstützt. Der Kontakt zu Geberit Deutschland ist hergestellt und wir haben die Strategie für den Markteintritt unter Beizug von verschiedenen Experten und Hochschulen definiert. Das Dossier liegt also Umsetzungsbereit auf dem Pult. Sobald sich die Corona-Lage verbessert in Europa, wollen wir den Markteintritt in Angriff nehmen.

Was erwarten Sie für die nächsten 10 Jahre?

RM: Es soll dank Restclean selbstverständlich werden, dass man an einer WC-Anlage regelmässig einen Service macht, wie man dies heute bereits an vielen anderen Geräten - Auto, Lift, Heizung, Boiler, Maschinen - tut. Denn ein regelmässiger Unterhalt bedeutet Werterhalt und schont unsere Umwelt. Alle Benutzer und Menschen, die WCs pflegen sollen dies mit der richtigen Technik und umweltfreundlichen Mitteln und ohne Farb- und Duftstoffe machen, und für die Reparatur an WC-Anlagen holt sich der Profi das notwendige Wissen bei uns ab.

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Informationen zu den Personen:

Priskus A.Theiler (genannt der «Expertus») hat seine Jugendjahre in Wohlen AG mit 7 Geschwistern verbracht. Er machte eine kaufmännische Lehre bei einer Verpackungsmaschinen-Firma. Während vieler Jahren betrieb er eine Spezialitäten-Schlosserei, wo Geräte und Maschinen für das Käsereigewerbe entwickelt und produziert wurden. Zusätzlich baute er noch eine Abteilung auf, welche Areal-Einzäunungen, Schiebetore und Zutrittskontrollen produzierte und montierte. Anschliessend wirkte er als Leiter des Vertriebs am Hauptsitz der SBB-Cargo Basel. Nebenbei war Priskus A.Theiler Eigentümer und Betreiber von drei Restaurants in Wohlen, Waldhäusern und Hägglingen. Ab 2010 verschrieb er sich ganz der Idee Restclean, die er laufend perfektionierte. Er lebt mit seiner Frau Erika in Unterlunkhofen.

Roger Mäder ist im Oberfreiamt aufgewachsen, er hat eine kaufmännische Lehre gemacht und war 10 Jahre als KMU-Berater für eine Regionalbank tätig und hat berufsbegleitend ein Studium zum Betriebsökonom HWV abgeschlossen. Roger Mäder lebt mit seiner Partnerin in Unterlunkhofen.

Sanitärtechnische Installationen

Sanitärtechnische Installationen (von Sanitas: lateinisch für Gesundheit) dienen überwiegend der Hygiene und der Gesundheit des Menschen und spielen somit insbesondere in Schwimmbädern, Saunen, Grossküchen und Betrieben der Lebensmittelwirtschaft eine wichtige Rolle. Neben der Ver- und Entsorgung von Trinkwasser in Wohngebäuden und Arbeitsstätten, werden besonders in Landwirtschaft und Industrie auch Nutzwasser-Anlagen installiert.

Was genau sind Sanitärobjekte:

Sanitärobjekte und Armaturen wie Mischbatterien werden täglich verwendet.

Zu den Sanitärobjekten zählen Waschbecken, Bidets, WC-Becken, Dusch-WCs, Urinale, Badewannen oder Duschtassen. Viele davon werden traditionell aus Keramik bzw. Porzellan gefertigt und als Sanitärkeramiken bezeichnet. Nicht zu den Keramiken zählen Ausgussbecken, Bade- und Duschwannen, da diese oft aus emailliertem Stahlblech oder aus Acryl hergestellt sind.