Das Gebäude wird sein Aussehen immer wieder verändern. Forschungsunits werden nach dem Plug & Play Prinzip ausgetauscht.(Photo: Empa / Gramazio Kohler Architects)

Haus der Zukunft wird eröffnet

Nach dem Baubeginn am 26. August 2014 steht das modulare Forschungsgebäude NEST von Empa und Eawag in Dübendorf mittlerweile kurz vor der Vollendung. Am 23. Mai 2016 wird es feierlich eröffnet. Auch Geberit baut mit der Empa gemeinsam an der Zukunft: Als Wirtschaftspartner stellt der Sanitärtechnikhersteller Eigenleistungen und wegweisende Technologien zur Verfügung.

NEST ist ein belebtes Experimentalgebäude – auch Living Lab genannt – in dem neue Technologien, Materialien und Systeme im Bau- und Energiebereich getestet, erforscht und validiert werden. Das modulare Forschungs- und Innovationsgebäude wird von den beiden Institutionen Empa und Eawag gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und öffentlicher Hand realisiert und steht auf dem gemeinsamen Campus in Dübendorf.

Wegweisende Arbeits- und Wohnformen

Das viergeschossige Living Lab NEST besteht aus einem zentralen Rückgrat, dem «Backbone», und drei offenen Plattformen, in welchen mehrere unabhängige Forschungs- und Innovationsmodule installiert werden können. In diesen so genannten Units werden Forschungsinstitutionen und Wirtschaftspartner zukünftige Wohnungen, Büro- und Konferenzräume unter alltagsnahen Bedingungen erforschen, erproben und stetig weiterentwickeln. Im Gegensatz zu herkömmlichen Häusern sind Fehler und Irrwege im NEST erlaubt und sogar erwünscht. Durch die austauschbaren Units, besteht im NEST die Möglichkeit, grössere Risiken als in einem normalen Bau einzugehen, was den Erkenntnisgewinn deutlich beschleunigen kann. Nicht nur Wohn- und Arbeitsformen der Zukunft, sondern auch Energieflüsse und Versorgungstechnik der künftigen Häuser werden im NEST erforscht: Der Backbone versorgt die belebten Versuchslabors mit Wasser, Wärme und Elektrizität und Internetanschluss. Die Nutzungsdaten der einzelnen Module werden anschliessend detailliert ausgewertet. NEST erforscht damit auch die energetische Optimierung auf Quartierebene.

Beschleunigung des Markteintritts

Der Markteintritt von bau- und materialtechnischen Innovationen und nachhaltigen Produkten wird im NEST vorwärtsgetrieben. Da die Nachhaltigkeit bei Neubauten in der Schweiz schon länger ein Thema ist und sowohl die Forschung wie auch innovative Unternehmen die Chance erhalten, neue Technologien, Materialien und Systeme gemeinsam und unter realen Bedingungen zu testen, unterstützt auch Geberit NEST aktiv. Geberit sieht ein grosses Potenzial in der Zusammenarbeit und im Nutzen der Forschungsplattform. Das Sanitärunternehmen erhofft sich wichtige Erkenntnisse durch den Zugang zu den Forschungsergebnissen der Studenten und Doktoranden, die im Rahmen des Projekts mit den Geberit Systemen arbeiten. Hanspeter Tinner, Geschäftsführer der Geberit Vertriebs AG, sagt: «Durch diese Daten können wir in Zukunft neue Produkte schneller auf den Markt bringen, sie aber auch gezielter im Hinblick auf die Kundenbedürfnisse entwickeln.»

Geberit vor- und hinter der Wand

Die stetig wechselnden Anforderungen der nach dem «Plug-and-Play» System austauschbaren Units bedürfen innovative und langlebige Lösungen. Mit Know-how und Erfahrung bietet Geberit hier Systemlösungen, die jederzeit einen reibungslosen Betrieb sicherstellen. So wurden im «Backbone» über 6600 Meter Geberit Mapress, Mepla und Geberit Silent-db20 Rohre sowie das Geberit Installationssystem GIS verbaut. In den Badezimmern der ersten Wohneinheit finden sich Geberit Duofix Wand-WC Elemente für Geberit Duofresh, Betätigungsplatten mit integrierter Geruchsabsaugung, Keramag Waschtische und spülrandlose WCs bis hin zu Geberit AquaClean Dusch-WCs.

Eröffnung des Backbone und der Forschungsunit Meet2create

Der Kern des NEST, der «Backbone», sowie die ersten beiden NEST-Forschungsunits «Meet2create» und «Vision Wood» werden am 23. Mai 2016 mit der Trägerschaft in einer Feier offiziell eröffnet. Die Unit Meet2Create ist eine Büroumgebung, die von der Hochschule Luzern konzipiert wurde, um das Zusammenspiel von Mensch, Raum und Technik im Arbeitsprozess zu untersuchen. «Vision Wood» ist ein von der Empa und der ETH Zürich entwickeltes Wohnmodul für Studierende. Innovationen, die dem bewährten Werkstoff Holz neue Funktionen verleihen und neue Anwendungsmöglichkeiten ermöglichen, stehen hier im Zentrum. Weitere Units sind in Erstellung und Planung: so zum Beispiel die von der ETH konzipierte Unit «HiLo» – ein zweistöckiges Penthouse mit einer ultraschlanken, geschwungenen Dachkonstruktion und einer Fassade mit beweglichen Solarmodulen – und ein solares Fitness- und Wellness-Center, das gänzlich ohne fossile Energie auskommt.