Im Vergleich zu vielen anderen Regionen der Welt ist die Schweiz mit ihrem Wasserangebot privilegiert. Ausgiebige Niederschläge erneuern fortlaufend die Wasserreserven in Grundwasser, Seen und Flüssen. Bei der Wasserversorgung in der Schweiz steht daher mehr die Qualität als die Quantität im Vordergrund. Die durchschnittlichen Niederschlagsmengen betragen in der Schweiz 1450 mm/Jahr gegenüber 800 mm/Jahr im globalen Durchschnitt.
Grund-, Quell- und Oberflächenwasser
Die Schweizer Trinkwasser-Ressourcen wird aus Quellwasser (40%), aus Grundwasser (40%) und aus Oberflächenwasser wie Seen, Flüsse usw. (20%) gespiesen.
Der durchschnittliche Trinkwasserverbrauch eines Privathaushalts in der Schweiz beträgt 142 Liter pro Person und Tag. Es ist eine grosse Herausforderung, die wachsende Bevölkerung auch in Zukunft mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Ein sparsamer Umgang mit diesem kostbaren Gut sollte deshalb selbstverständlich sein. Mit effizienten Wasser sparenden Trinkwassersystemen kann der Wasserverbrauch ohne Komfortverzicht gesenkt werden.
Die Gewinnung des Trinkwassers erfordert ein hohes Mass an Pumpenenergie. Der Stromverbrauch für die Wassergewinnung beträgt über 350 Mio. kWh pro Jahr (Quelle SVGW). Neben der Wasserförderung muss vielerorts auch Energie für die Wasseraufbereitung aufgewendet werden.
Trinkwassersparen setzt integrale Planung voraus
Trinkwassersparen beginnt mit einer integralen Planung. Schon bei der Gebäudekonzeption und der Bedarfsabklärung sind daher frühzeitig Fachingenieure ins Planungsteam einzubeziehen. Einige allgemeine Grundsätze für Wasser sparende Trinkwassersysteme in Gebäuden seien erwähnt:
– Trinkwassersysteme sind bezüglich Temperatur, Druck, Menge und Qualität entsprechend dem Verwendungszweck zu projektieren. Die Anforderungen sind für jede Entnahmestelle bzw. Wassernutzung abzuklären.
– Wassersparmassnahmen, welche die Hygiene beeinträchtigen oder einem unverhältnismässigen Einsatz von finanziellen Mitteln erfordern, sind zu vermeiden.
– Kurze Leitungen zu den Entnahmestellen fördern das Wasser- und das Energiesparen (geringere Ausstoss- nd Energieverluste).
Grundsätze der Planung
Die Planung Wasser sparender Trinkwassersysteme in Gebäuden beginnt bei der räumlichen Anordnung und Verteilung der Sanitärräume und der Entnahmestellen. So sind beispielsweise Haustechnikzentralen so anzuordnen, dass möglichst kurze Verteilleitungen resultieren. Dies ermöglicht kurze Warmwasser-Ausstosszeiten, in Einfamilienhäusern sogar ohne Warmhaltung der Leitungen mittels Warmwasser-Zirkulation oder Warmhalteband. Zudem sind Apparategruppen und Entnahmestellen geschossweise rund um die Erschliessungszone und vertikal übereinander anzuordnen. Weitere Planungsgrundsätze sind im Normentwurf «prSIA 2026» unter Kapitel 4 erwähnt.
Stellungnahmen bis 15. September 2016
Die im Rundschreiben angeschriebenen Fachleute sind aufgefordert, ihre Stellungnahmen zu den im Entwurf dargelegten Themen und Begriffen über ein vordefiniertes Vernehmlassungsformular bis zum 15. September 2016 einzureichen und zwar an VL2026@sia.ch
Weitere Details sowie das zu verwendende elektronische Formular sind unter folgender Website zu beziehen:
www.sia.ch/vernehmlassungen