Licht

Zufriedene Besucher bekunden Wiederbesuchsabsicht zur Light + Building 2024. Quelle: Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Pietro Sutera.

Begegnungen mit dem Licht

Auf der Light + Building Autumn Edition in Frankfurt am Main präsentierten über 1500 Aussteller aus 46 Ländern ihre neuesten Produkte. Die Sonderausgabe kam genau zum richtigen Zeitpunkt, um Lösungen für die aktuellen Herausforderungen zu präsentieren. ET Elektrotechnik war vor Ort und hat einen Augenschein genommen.

Endlich ist es wieder soweit, es ist Messezeit - man konnte sich physisch begegnen und sich die Hände geben. Das fand grossen Anklang. So reisten für diese Sonderausgabe der internationalen Leitmesse für Licht und Gebäudetechnik über 92‘000 Besucher aus 147 Ländern an. Es waren auch viele Schweizer Stimmen zu hören, neben solchen aus Italien, Holland, Frankreich, Spanien, England und weiteren mehr. Damit lag die Internationalität bei 55 Prozent. Dass sich die Reise für sie gelohnt hat, zeigt scheinbar die hohe Besucherzufriedenheit. 95 Prozent der Fachbesucher waren zufrieden mit der Erreichung ihrer Besuchsziele und dem Ausstellungsangebot, über 83 Prozent planen bereits den Besuch der Light + Building 2024.

So ist der Restart der Light + Building nach zweieinhalb Jahren Pandemie für Wolfgang Marzin, den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Messe Frankfurt, mehr als gelungen und darum erklärte er. „Wir freuen uns über das überaus grosse Interesse der Besucherinnen und Besucher, die zur Light + Building Autumn Edition gekommen sind. Die Themen der Veranstaltung bieten die Antworten auf die aktuellen Herausforderungen unserer Zeit. Darüber hinaus – und das zieht sich durch alle Gespräche, die wir führen – ist und bleibt die persönliche Begegnung das zentrale Element von Messen. Geschäfte werden nun mal zwischen Menschen gemacht. Für alle Teilnehmenden gilt: In Krisenzeiten gehören Mut und Risikobereitschaft dazu, positiv und lösungsorientiert in die Zukunft zu blicken. Das haben die ausstellenden Unternehmen eindrucksvoll bei der Light + Building Autumn Edition bewiesen“.

 

Leit- und Lichtthemen

Die Light + Building Autumn Edition umfasste die Bereiche Licht und Gebäudetechnik. Im Segment der Elektrotechnik, Haus- und Gebäudeautomation standen vor allem technische Innovationen im Fokus, die zur Steigerung der Energieeffizienz in Häusern und Gebäuden beitragen. Zu den wachsenden Bereichen gehören ausserdem regenerative Energiequellen wie Solar- oder Photovoltaikpanels, Lademanagementsysteme für Elektromobilität sowie Beleuchtungssteuerung. Aber auch im Lichtbereich spielen Effizienz und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Hochwertige, modulare Leuchtsysteme spenden in Kombination mit digitaler Steuerung dann Licht, wenn Helligkeit tatsächlich benötigt wird. Der neu geplante Lichtbereich kam bei Ausstellern und Besuchern sehr gut an. Nach wie vor hat der Bereich mit 60 Prozent den grössten Anteil an der Weltleitmesse.

Die im zweijährigen Rhythmus stattfindende Light + Building wurde aufgrund der Pandemie mehrfach verschoben und fand nun auf Wunsch der Branche als einmalige Sonderausgabe im Herbst statt. 2024 wird die Messe wieder wie gewohnt ihren Frühjahrsslot belegen.

 

Was ausgewählte Aussteller zeigten

Schneider Electric zeigte in der Halle 11 seine IoT-fähigen Hard- und Softwarelösungen auf einem komplett klimaneutralen Messestand. Durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe, Recycling-Materialien und Upcycling am Ende der Nutzungsdauer sparte das Tech-Unternehmen bei diesem 1700m2 grossen Stand zwei Drittel der Emissionen im Vergleich zum konventionellen Design. Im Vergleich zu früheren Messeauftritten ist es Schneider Electric mit den getroffenen Massnahmen gelungen, den ökologischen Fussabdruck der Ausstellungsfläche von rund 300 Tonnen CO2 auf etwa 80 Tonnen zu reduzieren. Um auch diese zu kompensieren, unterstützt das Unternehmen über die Organisation myclimate ein Umweltprojekt in Madagaskar. Die schweizerisch-madagassische Organisation ADES lässt dort unter anderem klimafreundliche Solarkocher herstellen und verbreiten, um der rasanten Abholzung des madagassischen Urwaldes entgegenzuwirken. Durch sein Engagement kann Schneider Electric insgesamt 100 Tonnen CO2 ausgleichen. Ein Projekt mit Vorbildcharakter: Ab jetzt werden alle Messestände von Schneider Electric CO2-neutral sein.

Am Stand von Woertz in der Halle 9 war die E‑Mobility Installation mit Flachkabel für eine schnelle und einfache Methode zur Ladeinfrastruktur in Tiefgaragen, Parkhäusern und Outdoor-Parkplätzen zu sehen, neben der KNX-Gebäudeinstallation mit Flachkabeln für komplette Lösungen mit KNX-Aktoren, Sensoren und der Verkabelung für zentrale und auch dezentrale KNX-Systeme aus einer Hand. Das Woertz Brandsicherheits-Flachkabelsystem bietet zudem eine systemgeprüfte, E90 funktionserhaltende Gesamtlösung aus einer Hand und stellt sicher, dass im Brandfall sicherheitsrelevante Elemente zuverlässig mit Energie versorgt sind. Und das DALI Flachkabelsystem sei die sinnvollste Verkabelungslösung zur DALI Steuerung. Es kombiniert Power und Dali-Busleitung in einem einzigen Kabel zur Steuerung von bis zu 64 DALI Leuchten im Innen- und Aussenbereich mit IP66/68.

Phoenix zeigte am Stand E10 in der Halle 9 ihr IoT-basiertes Gebäudemanagementsystem Emalytics, das eine Plattform für alle zentralen Elemente der digitalen Infrastruktur des Gebäudes bietet. Emalytics vereint die Management- und Bedieneinrichtung sowie das Energiemonitoring in einer intelligenten Plattform. Mit dem IoT-basierten Framework können die Daten und Informationen aller einzelnen Teilgewerke bedarfsgerecht gesteuert, auswertet und verarbeitet werden.

Und Eplan präsentierte in der Halle 12 die neue Plattform 2023 mit den Systemen Preplanning, P8, Pro Panel und die ergänzenden Cloud-Services. Alle mit der Gebäudeautomation verbundenen Gewerke sollen von einer redudanzfreien Datenhaltung profitieren. Das optimiere beispielsweise die Zusammenarbeit zwischen Bauherrn, Planer, System Integrator und Schaltschrankbau bei den Prüf- und Freigabeprozessen.

Hager war in der Halle 12 mit der BR-Familie vor Ort, die aus fünf aufeinander abgestimmten Varianten bestehen, die sich dank einheitlicher Kanalkontur neben dem 80-mm-Oberteil auch ein Formteilesortiment teilen. So etwa mit domovea, der innovativen Technik in einem kompakten Baustein, die zahlreiche Funktionen und Eigenschaften vereint. Die Leitungsführungssysteme von Hager für Wand, Boden und Decke bieten viele Gestaltungsmöglichkeiten und ermöglichen wirtschaftliche und zukunftssichere Infrastrukturlösungen. Das ausgebaute Sortiment umfasst Installationskanalsysteme, Brüstungskanalsysteme, Sockelleistungssysteme, Verdrahtungskanalsysteme und ein Unterflurkanalsystem. Mit domovea basic können u.a. KNX-, IP- und IoT- Komponenten verbunden, gesteuert und visualisiert werden. Das macht die Vernetzung und Ansteuerung von Licht, Soundsystemen, Kameras und anderen Smart Objects denkbar einfach – über nur eine App und mit der Ladestation witty start gelingt der schnelle Einstieg in die Elektromobilität – in bester Qualität und mit hoher Sicherheit: Die robuste Wallbox ist allen Witterungsbedingungen gewachsen und sperrbar via Schlüsselschalter.

ABB zeigte auf ihrem Messestand in der Halle 12 seine Neuheiten rund ums Smart Home sowie verschiedene Anwendungsmöglichkeiten, die das Zuhause sicherer machen oder ihm mehr Komfort verleihen, von der Türkommunikation bis zur Licht- und Temperatursteuerung. Ausserdem waren smarte Lösungen rund um die Elektrifizierung von morgen zu sehen. ABB zeigte Gesamtlösungen von kompakten AC-Wandladestationen bis hin zu On-Demand-Ladesystemen für Elektrobusse. Im Bereich der intelligenten Gebäudelösungen zeigte ABB Lösungen für elektrische als auch für mechanische Gebäudesysteme.

Bettermann zeigte in Halle 12.1 auf über 1000 Quadratmetern unter dem Motto „Building Connections” so einiges aus den drei Anwendungsbereichen Industrieinstallation, Gebäudeinstallation und Schutzinstallation, so etwa Systemlösungen für nachhaltige Branchen wie Photovoltaik und Elektromobilität. Aber auch die Planungssoftware OBO Construct, die neue myOBO-App oder auch BIM@OBO – dem neuen digitalen Standard für die Planung von Elektroinstallationen, war zu sehen.

In der Halle 11 stellte Beckhoff Lösungen für gewerkeübergreifende Gebäudeautomationslösungen vor und mit PC-based Control alle Gebäudefunktionen auf einer Plattform sowie die Automatisierungssoftware TwinCAT, IoT-Funktionen und Konzepte für intelligentes Energiemonitoring inklusive. Im Fokus standen ausserdem das neue MX-System, das sich optimal zur Realisierung kompakter Automatisierungslösungen für Klima- und Lüftungsanlagen eignet.

Wago zeigte an seinem Stand in der Halle 11 wie Gebäude und ganze Städte nachhaltiger gestaltet werden können, dies auf einem interaktiven Nachhaltigkeitspfad, mit welchen Projekte und Lösungen in den Bereichen Gebäude, Licht und Energie für ein nachhaltiges Morgen mitgestaltet werden können.

Und AWAG Elektrotechnik AG präsentierte ihre drei neuen, superkleinen (40x40x18 mm) und zugleich starken Omnio-Aktoren. Damit lassen sich elektrische Verbraucher schalten, sodass die Beleuchtung und auch die Beschattung mit Jalousien/Storen über Funk grenzenlos wird. Das nachhaltige, kostengünstige Smart Home, das jederzeit erweitert werden kann, ohne am Putz zu kratzen.

Die nächste Light + Building findet vom 3. bis 8. März 2024 in Frankfurt am Main statt.