Die Beleuchtung, vor allem im Zweckbau, bietet mit einem Anteil von 12 % am Gesamtstromverbrauch und einem adressierbaren Energiesparpotential von gesamthaft 50 % eine grosse Chance und Hebel zur Erreichung der Sparziele. Der Zweckbau spielt hierbei mit einem Anteil von 2/3 gegenüber der öffentlichen Beleuchtung und Haushalten eine entscheidende Rolle. Steigende Stromkosten und eine drohende Stromlücke führen zu einem Umdenken. Dank effizienter LED und intelligenter Sensorik sind bei der Sanierung in Projekten bis zu 80 % Energieeinsparung möglich. Das sind unter dem Strich markant tiefere Betriebskosten und je nach Strommix weniger CO2-Ausstoss. Stromsparen mit Licht macht also Sinn.
Des Weiteren werden ab 2023 alle konventionellen Lampen verboten. Konkret bedeutet dies, dass zum Beispiel in einem Büro, Lager oder Produktion defekte Lampen nicht mehr ausgetauscht werden können. Ein Grund mehr, nun rechtzeitig auf effiziente LED-Beleuchtung umzusteigen. Dies bedeutet zwar primär einen Investitionsaufwand. Dabei muss man jedoch festhalten, dass mittlerweile zum Beispiel in der Industrie Amortisationszeiten von 2 Jahren absolut realistisch sind. Will man trotzdem nicht investieren, sind inzwischen Finanzierungsmodelle als Alternative möglich, bei denen der Anwender seine sanierte Lichtlösung mieten kann und mittels einer monatlichen fixen Rate bezahlt.
Bei der Sanierung von Fluoreszenzleuchten empfiehlt es sich in den meisten Fällen, die Leuchte als Gesamtes zu ersetzen. Ein Einsatz einer kompletten neuen LED-Lösung, idealerweise mit Sensorik und Steuerung, bietet eine längere Lebens-dauer und die Möglichkeit der Integration von Notlicht und tageslichtabhängiger Dimmung bis hin zu IoT-fähigen Lösungen. Zudem wird die Lichtqualität deutlich verbessert und die Anlage gemäss den aktuellen Normen und Standards realisiert. Diese Kriterien sind durch den einfachen Lampentausch in den meisten Fällen nicht erfüllbar.
Realisierte Projekte beweisen, dass durch den Einsatz effizienter LED-Lösungen in Verbund mit intelligenter Steuerung und Sensorik ein grosses Stromsparpotential adressiert werden kann. Im Rahmen einer Studie von energylight mit Unterstützung des Bundesamts für Energie wurde der Stromverbrauch einer sanierten tageslichtabhängig gesteuerten LED-Lichtlösung über mehrere Wochen im Winter 21/22 gemessen und protokolliert. Es handelt sich dabei um zwei Sheddach-Produktionshallen der Firma SIG allCap AG in Neuhausen mit 6100 m2 Fläche und einem 3-Schicht-Betrieb.
Bei den alten geschalteten Lichtbändern wurden die alten T8-Leuchten durch neue dimmbare Tecton-LED-Leuchten ersetzt und mit einem Tageslichtmesskopf auf dem Dach der Halle ergänzt. Ziel der Messung war, die Einsparung durch die Tageslichtsteuerung separiert zu messen und zu belegen. Das Resultat beweist klar die Wirksamkeit einer tageslichtabhängigen Steuerung und Dimmung. Im 24-Stundenbetrieb (3 Schichten) wurden dank der Tageslichtsteuerung 23 % Strom gespart. Betrachtet man nur den Tag zwischen 8 und 18 Uhr ist eine Einsparung von 53 % belegt.
Zusätzlich zu der im Messprojekt erzielten Einsparung bieten moderne LED-Leuchten gegenüber der alten Fluoreszenz-Version zusätzliche Effizienzpotentiale. Verbindet man die tageslichtabhängige Steuerung und LED-Leuchten dort wo möglich zusätzlich mit Bewegungssensorik oder Zeitsteuerung, ahnt man, welch grossen Energieeinsparungen im Projekt gesamthaft möglich sind. Dieses Potential wird immer noch zu wenig genutzt, weshalb neue Förderprogramme und Standards dies vermehrt einfordern.
Mit den im Messprojekt erzielten Werten sind die Vorgaben gemäss sia für Minergie und ProKilowatt Förderprogramme gut erreichbar. Beim erwähnten Industrieprojekt liegt das Resultat mit 27,9 kWh/m2 sogar nah beim sia-Zielwert von 20,0 kWh / m2. Wie in diesem Beispiel bieten neue LED-Lösungen meist gute Chancen, Fördergelder zu erhalten. Eine Übersicht über die aktuellen Licht-Förderprogramme findet sich auf www.lightbank.ch.
Dass die stets steigende Effizienz von LED-Beleuchtung ihre Wirkung in der Praxis erzielt, beweist die offizielle Statistik von energylight/SLG im Auftrag des Bundesamts für Energie. So lag der Schweizer Stromverbrauch für Beleuchtung 2013 bei 8,5 TWh/a und im 2021 bei 6,5 TWh/a, eine Reduktion von 24 %. Diese Entwicklung wurde flankiert durch einen jährlich stets wachsenden Anteil an LED-Beleuchtung, die die konventionellen Technologien Schritt für Schritt verdrängt. Trotzdem sind immer noch viele alte ineffiziente Anlagen in Betrieb, die nun dringend saniert werden müssen, um das ganze Potential auszuschöpfen und der drohenden Stromlücke die Stirn zu bieten. Dabei hat der Anwender den Vorteil, durch eingesparten Strom seine Betriebskosten merklich zu senken – ein Effekt, der bei steigenden Energiepreisen an Bedeutung gewinnt.
Die Beleuchtungsbranche ist für diesen Schritt bereit und bietet nebst intelligenten LED-Lichtlösungen der neusten Generation auch ein breites Angebot an Services, Beratung und Tools. Mit dem Potentialrechner sanierung.zumtobel.ch kann der Interessierte nebst diversen hilfreichen Links sehr einfach nach sia 387/4 errechnen, wie gross die Strom- und Kosteneinsparung sowie CO2-Äquivalent für seine gewählte Anwendung ist und ob Minergie und ProKilowatt-Kriterien erfüllt sind. Ein Überblick über relevante Themen zur Sanierung von Beleuchtung findet sich zudem unter beleuchtungsanieren.ch
Die Beleuchtung bietet weiterhin ein grosses Energie- und zunehmend auch Stromkostenpotential, das sich optimal mit neuster LED-Technologie in Verbund mit intelligenter Sensorik adressieren lässt. Sanieren Sie heute und seien Sie bereit für morgen!