Die letzte Ausgabe wurde im Jahr 2018 ausgetragen. Die auf März 2020 Geplante musste verschoben werden und dann folgte eine messelose Zeit. Einige Anlässe wurden digital angeboten, bei denen Interessierte via Bildschirm teilnehmen konnten und bekamen so eine Art Ersatz. Auch wurde schon in der Branche spekuliert, dass diese Art virtueller Fachmessen bereits die Zukunft einläuten sollen. Für die Verantwortlichen der Messe war die Pandemie eine Gelegenheit, aus erster Hand zu erfahren, wie wichtig physisch durchgeführte Fachmessen sind. Aber es war auch der Moment, neue digitale Formate einzuführen und Erfahrungen damit zu sammeln.
Neue Horizonte dank virtueller Optionen
Anlässlich der Pressekonferenz betonte Massimiliano Pierini, Managing Director von Reed Exhibitions Italia, dass die Pandemie die Zentralität von Wohnkomfort und Gebäudehygiene, in denen wir uns tagtäglich aufhalten, noch offenkundiger gemacht und die Anwendung der Gebäudetechnologien beschleunigt hat. Daher sind neue Inhalte und Vorschläge eingebracht worden, die das internationale Angebot dieser Ausgabe erweitern soll und sich neue Horizonte dank virtueller Optionen erschliessen lassen. Eine Neuheit der 42. Ausgabe war beispielsweise das Debut von Health Academy, einem Format, welches die Kultur der Gebäudehygiene vorantreiben soll.
Anhand von Grösse und Bedeutung könnte die MCE einen gewissen Gradmesser für die Entwicklung von Fachmessen darstellen. Wenn man die Zahlen mit der Ausgabe 2018 vergleicht, sind wesentlich weniger Aussteller und Besucher nach Rhò gereist. Dass die Messeleitung trotzdem von einem Erfolg spricht, ist nachvollziehbar. Man darf nicht vergessen, dass Unsicherheiten bei der Planung von Reisen immer noch bestehen und lange nicht bekannt war, unter welchen Bedingungen man nach Italien reisen kann. Das hat viele Interessenten bereits im Vorfeld dazu bewogen, den Anlass aus der Agenda zu streichen. Zusätzlich blieben sowohl Aussteller als auch Besucher aus dem asiatischen Raum der Fachmesse fern.
Nachfolgend eine Auswahl von Highlights an der MCE:
Der Würfel ist gefallen
Der italienische Hersteller Refpower Srl präsentierte mit Qubo kompakte Schraubenkompressoren mit integriertem Ölabscheider. Qubo hebt sich durch seine originelle Form und ausgeprägten Kompaktheit deutlich von allen anderen kompakten Schraubenkompressoren auf dem Markt ab. Form und Substanz sind bei diesen Produkten perfekt vereint; die mehrstufige Technologie zur Ölabscheidung, kombiniert mit der Anordnung des Abscheiders unter dem Kompressor und die kompakte Bauweise in der Längsrichtung, ermöglichen einen sehr hohen Ölabscheidewert. Die hohe Position der Anschlussbox ermöglicht den Zugang zur Verdrahtung aus allen Richtungen. Dank kompakter Bauweise lassen sich die Kompressoren besonders einfach in Kältemaschine platzieren. Die Kraftwürfel sind in den Leistungsgrössen 30, 37 und 45 kW erhältlich.
Natürliche Kältemittel für grosse Leistungen
Die luftgekühlten Flüssigkeitskühler in Monoblock-Bauweise von Emicon Climate Solutions sind ausgestattet mit halbhermetischen Verdichtern und Axialventilatoren und geeignet für einen Betrieb mit dem natürliche Kältemittel R290. Bei der Monoblock-Bauweise befindet sich der komplette Kältekreis mit Verdichtern, Verdampfern und Verflüssiger in der Ausseneinheit. Die Geräte sind Lieferbar als Kaltwassersatz (RAS) oder als reversible Wärmepumpe (PAS). Als Weiterentwicklung der Baureihe für den Betrieb mit R290, hat diese neue Serie einen reduzierten Geräuschpegel und eine verbesserte Effizienz, welche das Ergebnis der langjährigen Erfahrung in diesem Bereich ist. Die Maschinen gibt es in den Grössen von 20 bis 420 kW.
Bitzer und die digitale Revolution
Auf zwei Ständen präsentierte Kompressorenbauer Bitzer seine breite Produktpalette mit Fokus auf Digitalisierung und das Green Point Leistungsportfolio multimedial. Gianni Parlanti, Geschäftsführer von Bitzer Italia, ist überzeugt davon, dass vor allem in naher Zukunft Heizen und Kühlen als eine Lösung angeboten werden müssen. Schon heute sind beide Technologien miteinander verbunden. Um sie möglichst energieeffizient zu nutzen, gibt es verschiedene digitale Anwendungen. Das sorgt auch für den bestmöglichen Service. Die Besucher konnten auch direkt am Stand, von Bitzer organisierte Vorträge besuchen. Diese Referate informierten auch über aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich der Kältemittel. Dies ist eines der am meisten diskutierten und ebenso komplexen Themen in der Kälte- und Klimaindustrie. Die Entwicklung während der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass die Kältemittelvorschriften mit jeder Revision strenger geworden sind. Die bestehende EU-F-Gase-Verordnung 517/2014 zeigte einen Weg bis zum Jahr 2030 auf. Der am 5. April 2022 veröffentlichte Revisionsvorschlag zeigt einen Weg über 2050 hinaus mit einer viel steileren Phase ab 2024. Die Auswirkungen auf die Kälte- und Klimatechnik, die verfügbaren Optionen und die notwendigen nächsten Schritte für die Branche wurden am Stand von Bitzer stark diskutiert.
Spray-System und Adiabatik-System kombiniert
Die LU-VE Group aus dem lombardischen Uboldo hat eine neue Art entwickelt, Produkte der Kälte- und Klimatechnik nach neuester Technologie zu konzipieren und zu realisieren. Auf dem einladenden Stand fiel die Aufmerksamkeit der Besucher auf die neue Reihe von Verflüssigern und Flüssigkeits-Rückkühlern mit der Bezeichnung «Emeritus». Im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen vereinen diese Produkte die Vorteile von Verdunstungspaneelen, dem geregelten Spray-System in Verbindung mit dem hochentwickelten Steuerungssystem, wodurch die Leistung unter allen klimatischen Bedingungen gesteigert wird. Diese Verflüssiger sind ideal zum Einsatz bei Gross-Klimaanlagen, Industrieverfahren und Kühlanlagen. Sie eignen sich besonders für CO2 Anwendungen. Bei der Kombination Spray-System + Adiabatik-System wird Wasser durch das Spray-System direkt auf den Wärmetauscher gesprüht. Wasser, welches nicht verdunstet ist, sammelt sich in einer Wanne, passiert anschliessend eine UV-Lampe und wird zu den adiabatischen Paneelen gepumpt und eingesetzt. Emeritus weisst einen über 90% geringerer Wasserverbrauch im Vergleich zu Kühltürmen auf.